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Forschungsprojekte - Dr. Andrea Pešková
Laufende Forschungsprojekte
DFG-Projekt (2024-2027)
Production and perception of geminate consonants in Italian as a foreign language: Czech, Finnish, German and Spanish learners in contrast
https://italiangeminates-project.com/
Projektbeschreibung
Ob aus kulturellen, touristischen, beruflichen oder anderen Gründen, Italienisch ist nach Spanisch und Französisch die romanische Sprache, die in Europa am häufigsten erlernt wird. Aus linguistischer Sicht hat das Italienische nicht nur eine ganz einzigartige Sprachmelodie, es gehört auch zu der relativ kleinen Gruppe von Sprachen, die lange Konsonanten, sog. Geminaten, in ihrem Lautsystem haben. Da solche Geminaten im italienischen Phonemsystem sehr häufig sind und Bedeutungsunterschiede erzeugen können (z. B. nonno ‚Opa‘ vs. nono ‚neunter‘), stellt ihre Aussprache einen wichtigen Teil der phonologischen Kompetenz dar und ist wesentlich für die Verständlichkeit der Lernenden. Es ist allerdings bekannt, dass Geminaten schwer zu erlernen sind, und es stellt sich die Frage nach der Ursache dieser Schwierigkeit: Handelt es sich um ein rein artikulatorisches Phänomen oder um phonologisch bedingte Unterschiede in der Wahrnehmung? Um dies zu beantworten, müssen wir Perzeption und Produktion testen und dabei Sprachen mit und ohne phonologischen Längenkontrast miteinander vergleichen. Das Projekt verfolgt zwei Hauptziele. Als erstes soll gründlich erforscht und dokumentiert werden, wie erwachsene Lernende mit den Erstsprachen (L1) Deutsch, Finnisch, Spanisch und Tschechisch die (wortinterne) Konsonantenlänge des Italienischen (L2) wahrnehmen und produzieren. Dieses mehrsprachige Szenario wurde nicht zufällig gewählt: Während Quantitätsunterschiede im Spanischen nicht relevant sind, verfügen Tschechisch und Deutsch über vokalischen Längenkontrast und das Finnische hat sowohl vokalische als auch konsonantische Länge in seinem Lautinventar. Es ist zu erwarten, dass sich deshalb in den vier Lerngruppen Unterschiede bei der Produktion italienischer Geminaten zeigen werden. Außerdem wird getestet, wie sich die Gruppen bei der Wahrnehmung von Geminaten voneinander unterscheiden. Es ist bekannt, dass L2-Lernende Laute nicht so wie L1-Sprecher*innen „hören“. Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur aktuellen Debatte über die komplexe Beziehung zwischen Perzeption und Produktion beim Erwerb von konsonantischer Länge geleistet werden. Das zweite Ziel besteht darin, das mit empirischen Methoden gewonnene Wissen für den Sprachunterricht nutzbar zu machen. Die Rolle von Phonetik und Phonologie wird im L2-Unterricht und in den dafür konzipierten Lehrbüchern weithin unterschätzt; es ist überraschend, wie wenig Lernende und Lehrende sich der Bedeutung eines angemessenen Ausspracheunterrichts bewusst sind. Dabei spielen solche Kenntnisse auch in modernen Spracherkennungstechnologien oder KI-basierten Aussprache-Apps eine große Rolle. Die Kombination von Theorie und Praxis ist für die Ausbildung von L2-Lernenden von großer Relevanz, ganz gleich ob sie als Lehrer*innen oder als Expert*innen in verschiedenen Berufen arbeiten werden. Auf der Basis der Projektergebnisse sollen Trainingsprogramme entwickelt werden, die dem genannten Mangel ein Stück weit abhelfen.
Abgeschlossene Projekte:
L2 Spanish and Italian intonation: Accounting for the different patterns displayed by L1 Czech and German learners
2023; Habilitation thesis: L2 Spanish and Italian intonation: Accounting for the different patterns displayed by L1 Czech and German learners. (Open Romance Linguistics). Berlin: Language Science Press. DOI: 10.5281/zenodo.8153997.
The main aim of this book is to contribute to our understanding of the acquisition of second language intonation, by comparing Czech learners of Spanish with German learners of Spanish and Czech learners of Italian. By means of a large production database, the study seeks to uncover how L1-to-L2 intonational transfer works and what role prosodic (dis)similarities between languages play. Contrary to most previous research, the work presents an original multidirectional cross-linguistic comparison and examines different types of sentence, such as neutral and non-neutral statements, yes/no questions, wh-questions, exclamatives and vocatives. The findings reveal positive and negative transfer from L1 to L2, and the formation of mixed patterns as well as native-like patterns, which are mainly constrained by linguistic factors such as the type of sentence and the position of the tonal event in the utterance. The results are discussed within Mennen’s (2015) L2 Intonation Learning theory and lead to the formulation of a Developmental L2 Intonation Hypothesis that makes several generalizations to characterize interlanguage intonation. This volume not only represents a step forward in the study of the acquisition of L2 intonation in general but also offers valuable findings that can be directly or indirectly applied in the classroom and will hopefully inspire further research.
Teilnahme an (I)FEC “(Inter-)Fonología del español contemporáneo”
Im Rahmen der Forschungsexkursion mit Studierenden der Universität Osnabrück nach Costa Rica im März 2018 wurde eine umfangreiche Sprachdatenerhebung von Sprechern aus San José für das internationalen Forschungsprogramms (I)FEC (Gabriel/Meisenburg/Pustka) durchgeführt. Die gewonnenen Sprachdaten stehen nun für Lehre und Forschung zur Verfügung
Hispanischer Fachvortrag: Pešková und Benet - Interferencias fonético/fonológicas del alemán en el ELE
Hispanischer Fachvortrag: Pešková und Benet - Interferencias fonético/fonológicas del alemán en el ELE